Lieber Erwin,
Weißt Du noch...
- wie wir Dich kennenlernten und Christiane Dich anfangs immer versteckt hielt
- was für lustige und erlebnisreiche Freitage wir miteinander verbracht haben
- wie wir alle zusammen Filme geschaut haben in deinem kleinen Zimmer auf dem Bett
- wie wir doch schnell richtig gute Freunde wurden
- welche Abenteuer wir miteinander erlebt haben, wenn wir freitags beim Italiener waren
- was für tolle Urlaube wir in Italien, Frankreich und Österreich miteinander hatten
- wie wir so manche Abfahrt mit den Kindern im Schnee hatten
- wie ihr Männer abends zum Tennis nach Bonlanden seid
- was für Spaß wir sonntags auch im größten Trubel miteinander in der Küche hatten
- welche tollen Feste wir miteinander gefeiert haben
Wir wissen noch...
- wie wir immer und in jeder Situation auf Dich zählen konnten
- wie Du immer hilfsbereit warst, auch wenn Du nur wenig Zeit hattest
- wie wir zusammen Wasserski gefahren sind in Frankreich und am Bodensee
- wie wir Skifahren gelernt habe mit Dir am Piz Mus
- wie wir auch manchmal nicht einer Meinung waren und doch Freunde blieben
- wie wir alle zusammen immer willkommen waren bei Euch und bestens verköstigt wurden
- was Du mir alles beigebracht hast in der Küche, die vielen kleinen Kniffe, Tricks und Tipps fürs Kochen
- was Du mit Deinem Willen alles geschafft hast und nie unterzukriegen warst
Wir wissen aber auch noch...
- wie schlecht es Dir in den letzten Jahren ging und doch keine Besserung in Sicht war
- wie traurig Du über diese Situation oft warst und konntest doch nichts ändern
- wie traurig Du darüber warst, Deinen Lieben allen hilflos ausgeliefert zu sein, obwohl Du noch so viel vor hattest
Wir hätten es Dir so gewünscht...
- dass Du nach all der vielen Arbeit, erst im Gasthof Reichenbachtal in Musberg und später in Kassel im Schillereck mit Deiner lieben Christiane schöne Jahre der Ruhe genießen könntest
- dass Du Urlaub ohne schlechtes Gewissen machen kannst, wann immer Du willst
- dass Du mit den Kinder und Enkeln die gleichen Dinge erleben und lehren kannst, wie Du mit uns und unseren Kindern oft gemacht hast.
- dass Du noch einmal nach New York fliegen könntest
- dass wir noch viele schöne Jahre und Urlaube miteinander verbringen könnten
Wir könnten die Liste unendlich fortführen.
Mach’s gut, wo immer Du uns jetzt zuschaust. Wir gönnen Dir von ganzem Herzen die Erlösung nach so langer Zeit der Krankheit, Schmerzen und der Trauer über das nicht mehr können und sind selbst unendlich traurig und gleichzeitig auch dankbar und glücklich darüber, Dich gekannt zu haben und dass wir mit Dir ein Stück gemeinsamen Lebensweg gehen konnten.
Deine Fellbacher Freunde
Hildegard und Rolf mit den Kindern Sebastian, Andreas und Cornelia
(Dein Hildchen, wie Du mich immer genannt hast und Rolfilein den Rolf)